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  Magdeburger Straße 302, 39218 Schönebeck (Elbe)

Die Schule

Zahlen, Daten und Fakten der BbS „Otto Allendorff“

Zahlen & Daten der BbS „Otto Allendorff“

Vertragsunterzeichnung14.02.1992
Grundsteinlegung26.10.1992
Richtfest05.08.1993
Übergabe11.08.1994
Umbenennung Berufsbildende Schulen „Otto Allendorff“22.09.2022
Grundstücksgröße56.867 qm
Bruttogeschossfläche15.937 qm

Lage

Die Berufsbildenden Schulen „Otto Allendorff“ liegen verkehrsgünstig im Norden der Stadt Schönebeck (Elbe) an der Magdeburger Straße unweit des Hafens und an der Bahnstrecke Magdeburg/Halle mit der Haltestelle Schönebeck Frohse, welche innerhalb von 5 Gehminuten erreicht werden kann.

Sporthalle

Zum modernen Berufsschulkomplex gehört auch eine Sporthalle. Da sich die Halle durch flexible Trennwände in drei Bereiche abgrenzen lässt, können mehrere Klassen auf unterschiedlich sportlichem Gebiet aktiv werden. Nach Unterrichtsschluss steht die Sporthalle Vereinen und während der Schulzeit auch naheliegenden Schulen zur Verfügung.
Für größere Sportveranstaltungen bietet eine hydraulisch ausfahrbare Tribüne zu den fest installierten zusätzliche Sitzplätze.

Cafeteria

Im Erdgeschoss der Schule bietet eine Cafeteria mit mehreren Sitzplätzen die Möglichkeit Energie zu tanken oder wieder aufzufüllen. Hier können belegte Brötchen, Süßigkeiten und Getränke gekauft werden. Auch ein warmes Mittagsessen ist käuflich zu erwerben.

Broschüre

Zur Entwicklung
Die Gründung der Berufsbildenden Schulen des Landkreises Schönebeck, so hieß die BbS bis zum Jahre 2022, in ihrer heutigen Struktur erfolgte im September 1990. Zu diesem Zeitpunkt waren die Berufsbildenden Schulen die Ersten im Bereich des damaligen Bezirkes Magdeburg, die sich in ihrem organisatorischen Aufbau und in ihrer Leistungsstruktur den Anforderungen der Schullandschaft der Bundesrepublik Deutschland stellten.
Natürlich begann die Berufsausbildung nicht erst 1990. Die Berufsbildenden Schulen stellten die Nachfolge von fünf ehemals eigenständigen Schulen dar, davon waren vier in der Trägerschaft von Betrieben und eine wurde vom Kreis Schöne-beck unterhalten.

Die Betriebsberufsschule des Traktoren- und Dieselmotorenwerkes
Schönebeck

In den Nachkriegsjahren 1947/1948 begann in Schönebeck in der damaligen „Sowjetischen Aktiengesellschaft Gerätebau“ und im „IFA Schlepperwerk“ die Produktion von landwirtschaftlicher Gerätetechnik und Motoren, damit entstand das Erfordernis einer entsprechenden Berufsausbildung.
Die anfängliche räumliche Trennung von theoretischer und praktischer Berufsausbildung wurde im Jahre 1957 aufgehoben.
Seit 1959 erfolgte auch die organisatorische Zusammenfassung beider Teile der Ausbildung zur Betriebsberufsschule des Dieselmotorenwerkes Schönebeck.
Aufgrund der besseren materiellen Voraussetzungen erfolgte 1965 eine erneute Verlegung der Berufsbildenden Schule und zwar diesmal in den Produktionsstandort des Traktorenwerkes Schönebeck, Leninstraße. In industriellen und handwerklichen Metallberufen wurde ausge-bildet.
Zu diesen Berufen zählten z. B. der Werkzeugmacher, der Maschinenschlosser, der Dreher, der Zerspaner und seit 1960 der Maschinenbauer mit Abitur.
Die Anzahl von Lehrlingen, die pro Jahrgang ausgebildet wurden, schwankte zwischen 100 und 350, somit ist von etwa fünftausend Facharbeitern auszugehen, die ihre Ausbildung an dieser Schule ab-solvierten.

Die Betriebsschule des Metall-Leichtbau-Kombinates(MLK)/Werk Calbe

Die Betriebsschule des MLK Calbe wurde 1969 im Rahmen der Umprofilierung des Niederschachtofenwerkes Calbe zu einem Betrieb des Metall-Leichtbau-Kombinates gegründet.

Die Aufgabenbereiche der Betriebsschule umfassten neben der Erstausbildung von Facharbeitern auch die Erwachsenenqualifizierung und die polytechnische Ausbildung von Schülern der allgemeinbildenden Schulen.
Ausbildungsberufe waren unter anderem der Maschinen- und Anlagenmonteur, der Stahlbauer, der Facharbeiter für automatisierte Produktionssysteme und die Teilberufsausbildung für den Transport- und Wirtschaftsbereich.
In den Jahren bis 1990 erhielten ca. 1500 Facharbeiter ihre Ausbildung in der Betriebsschule des MLK Calbe.
Die theoretische Ausbildung erfolgte bis 1980 in zwei Baracken auf dem Betriebsgelände des MLK. Ab 1980 konnte die Betriebsschule ein neues Unterrichtsgebäude mit zehn Unterrichtsräumen und einem Unterrichtskabinett für die Ausbildung von Zeichnern beziehen.

Die Betriebsschule des VEG Tierzucht Barby

Am 1. 9. 1948 wurde die Betriebsschule als Fachschule für Tierzucht gegründet, deren Aufgabe in der Aus- und Weiterbildung von Melkern, Leistungsprüfern, Instrukteuren für Rinderzucht und Melkmaschinenmonteuren bestand.

In den 60er Jahren erfolgte allmählich die Umprofilierung zur Fachschule für Rinderzucht. Mittelpunkt der Ausbildung war die Qualifizierung von Meistern. Als ,,Melkerschule“ stand die Ausbildung allen Bewerbern der ehemaligen DDR offen.
1970 wurde die Spezialschule für Rinderzucht mit der Ausbildungsstätte des VEG Tierzucht Barby unter dem Dach der Betriebsschule des VEG vereinigt.
Zum Ausbildungsprofil gehörten seitdem der Facharbeiter für Rinderzucht, Schweinezucht, Schafzucht und der Biologielaborant.
Überregionale Bedeutung erlangte die Betriebsschule durch die Ausbildung von Lehrlingen aus den Nachbarkreisen sowie durch die landesweite theoretische Ausbildung von Biologielaboranten auf dem Gebiet der Tierzucht. Ein entsprechendes Wohnheim mit 150 Internatsplätzen war der Schule angegliedert.
Rund zweitausend Schüler absolvierten ihre Ausbildung an dieser Barbyer
Schule.

Die Betriebsschule der „Deutschen Binnenreederei«

Die Ausbildung von Binnenschiffern hat die längste nachweisbare Tradition im Rahmen der Berufsausbildung im ehemaligen Landkreis Schönebeck.

Erste urkundlich erwähnte Schulungen fanden im Jahr 1895 statt. Die Winter-monate, in denen zu damaliger Zeit die Elbe noch zugefroren war, nutzten die Schiffer zur fachlichen Bildung und zum Kennenlernen neuer Techniken, denn zahlreiche Unfälle machten dies notwendig.
Seit 1941 existiert der „ordentliche Lehrberuf* des Binnenschiffers. Als eigenständige Schule wurde die Berufsbildende Schule 1949 ausgewiesen. Sie begann mit der Ausbildung von 64 Binnenschiffern der Betriebe „Deutsche Schiffahrts- und Umschlagsbetriebe“ und der „Deutschen Oderschiffahrt in Schönebeck Grünewalde.
1957 wurde der Unterrichtsbetrieb am Standort in Schönebeck Frohse aufgenommen. Neben der Ausbildung von Binnenschiffern oblag der Einrichtung die Beschulung der Reiseverkehrskaufleute für die Binnenreederei.
Im Laufe der Jahre sind etwa viertausend Schüler an der Berufsbildenden Schule unterrichtet worden.
Neben der Ausbildung von Facharbeitern hatte die Schule Aufgaben in der Erwachsenenbildung zu erfüllen.
Ein Internat mit dreihundert Plätzen war vorhanden.

Die Kommunale Berufsschule Schönebeck

Die Geschichte der Kommunalen Berufsschule beginnt in den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg als „Allgemeine Berufsschule“ und verliert sich dann in den Wirren des Krieges. Nachweislich wird sie dann mit der Gründung der ,,Kaufmännischen -“ und der „Gewerblichen Berufsschule* im Jahre 1949 in Schönebeck fortgesetzt.
1964 wurden beide Schulen zur „Allgemeinen Berufsschule“ zusammengefasst und bezogen den Standort in der Schönebecker Paul-Illhardt-Straße.
Die Ausbildung begann hier mit 25 Lehrkräften und 450 Berufsschülern pro Schuljahr.
Ausbildungsberufe waren: Fachverkäufer, Industriekaufleute, Facharbeiter für Schreibtechnik, Kfz-Schlosser, Friseure, Bäcker, Elektroinstallateure, Baufacharbeiter, Maurer, Tiefbauer, Instandhaltungsmechaniker, Facharbeiter für Plaste und Elaste usw. Die Schule hatte eine enorme Bedeutung für alle kleinen und mittleren Betriebe, die keine eigene Berufsschule besaßen und fungierte als Ergänzung für die Berufsschulen, die die nötigen Schülerzahlen für eine Klassenbildung nicht selber erreichten.
In den achtziger Jahren wurden gleichzeitig bis zu 1300 Schüler von 31 Lehrkräften an der Kommunalen Berufsschule ausgebildet.

Die Neubildung „Berufsbildende Schulen Schönebeck des Salzlandkreises“

Der Zusammenschluss der beschriebenen Standorte war vielversprechend.

Mit dem im August 1994 übergebenen Standort in Frohse wurden nun mehr Vollzeitbildungsgänge an den Berufsbildenden Schulen angeboten.

Dazu zählte das Fachgymnasium Wirtschaft & Technik, die Berufsfachschulen Wirtschaftsassistenz, Elektrotechnik, Sozialpflege, Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft und die Fachoberschule Wirtschaft und Technik.

Bildungsangebote gab es außerdem in den Berufsfeldern der Wirtschaft und Verwaltung (Industriekauffrau/-mann, Verwaltungsfachangestellte/r, Bürokauffrau/-mann usw.), Bautechnik (Maurer, Dachdecker, Straßenwärter usw.), Farbtechnik & Raumgestaltung (Maler/Lackierer), Holztechnik (Tischler/-in, Holzbearbeiter/-in usw.), Metalltechnik (Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Gas-Wasser-Installateur usw.), Elektrotechnik (Energieelektroniker/-in, Industrieelektroniker/-in usw.), Biologie (Biologielaborant/-in usw.), Agrartechnik (Florist/-in, Gärtner/-in), Binnenschifffahrt und Hauswirtschaft & Ernährung (Bäcker/-in, Koch/Köchin usw.)

Auch das Berufsvorbereitungsjahr in diversen Fachrichtungen war fester Bestandteil in Schönebeck.

Quelltext: Landkreis Schönebeck (1995)

Umbenennung zu den Berufsbildenden Schulen „Otto Allendorff“

Dieses Kapitel könnte beginnen mit den Worten: Es war einmal…

„1810 kaufte der Grünewalder Kaufmann Ludwig August Wilhelm Allendorff das Grundstück Steinstraße Ecke Broihansgasse Nr. 27. Zu dieser Zeit hatten die Franzosen hier das Sagen und weil Gewerbefreiheit bestand, gründete der Unternehmer Allendorff seine erste Brauerei, die bald alle „Konkurrenten“ in den Schatten stellte.

Verwunderlich dabei ist, dass erst 1931 eine Eintragung im Schönebecker Handelsregister erfolgte.

Nach dem Tod des Vaters errichteten seine beiden Söhne August und Wilhelm 1841 eine größere Brauerei an der Steinstraße und 1844 eine Schnapsfabrik. Beide brennen aber 1854 ab. Der Wiederaufbau erfolgte ein Jahr später. Der Platz reichte für Erweiterungsbauten aber nicht mehr aus.

1866 beginnen die Brüder mit dem Bau der noch viel größeren Brauerei am Hummelberg. Die Söhne von Wilhelm Allendorff, Paul Martin Friedriech und Otto Moritz beenden 1872 den Bau der „Kaiser-Brauerei“, denn die Besatzungszeit der Franzosen war seit einem Jahr vorbei und Preußen stellte den neuen deutschen Kaiser.

Otto Moritz gründete 1905 eine Stiftung zur Unterstützung von Waisenhäusern und den Erhalt von Kirchen in Groß Salze und Frohse.

Schwierig wird es für die Nachkommen. Die Brüder Willy, der mit der Führung des Unternehmens große Probleme hatte und sein Bruder Otto August Wilhelm, der nach seiner Scheidung finanzielle Probleme bekam. Otto verstarb im Jahr 1922.“

Quelle: https://haraldbahrvonehrenberg.de/brauerei-schonebeck (aufgesucht am 25.05.2023)

Mit der damaligen vielfältigen Verankerung der Familie Allendorff, die fast alle als Ruf- oder Folgenamen Otto trugen, in diversen Berufsbereichen der Stadt Schönebeck, entschied sich die Gesamtkonferenz zum Namen „Otto Allendorff“.

Die Recherchearbeit ist dabei dem Schülerrat hoch anzurechnen.

EIngang der BbS „Otto Allendorff“
Schulhof der BbS „Otto Allendorff“
Eingang der BbS „Otto Allendorff“
Westansicht der BbS „Otto Allendorff“
Blick auf den Südeingang
Südseite der BbS „Otto Allendorff“
Blick auf den Schulhof
Blick auf die Turnhalle und den angrenzenden Tartanplatz